Der Standard, 11.11.2022
Einer Studie von Eco Austria zufolge könnten jährlich 10.000 neue Arbeitsplätze entstehen, wenn sich in Wien mehr Fondsgesellschaften ansiedeln würden.
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Seit Großbritannien aus der EU ausgestiegen ist, liegt vor allem der Finanzplatz Luxemburg bei Fondsgesellschaften hoch im Kurs. Das belegen auch die Zahlen aus der Eco-Austria-Studie. Im Großherzogtum entspringen mehr als 3,2 Prozent des BIP Investitionen von Private-Equity-Unternehmen. Zum Vergleich: In Österreich sind es 0,045 Prozent. “Wien könnte mit Luxemburg mithalten. Man müsste lediglich an ein paar gesetzlichen Stellschrauben drehen”, sagt der Vorstand der Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation (AVCO), Rudolf Kinsky. Dafür brauche es allerdings politischen Willen, mehr als Lippenbekenntnisse gebe es aber nicht. Seine Forderungen decken sich im Prinzip mit jenen der Start-up-Szene:
- Günstigere Besteuerung von Körperschaften und von Kapitaleinkommen
- Gesetzliche Klarheit bei Besteuerung von Fonds sowie Mitarbeiterbeteiligungen
- Reform des Gesellschaftsrechts
- Etablierung eines Dachfonds, um große Investoren zu animieren
Kinsky sieht in einem attraktiveren Fondsstandort viele positive Nebeneffekte. “Dienstleister hierzulande bekämen von großen Fondsgesellschaften viele Aufträge. Letztlich geht es nur um den Preis. Kleinen Fonds fallen in Luxemburg jährlich Kosten bis zu 300.000 Euro an. Günstiger als Luxemburg zu sein wäre nicht sonderlich schwer.”
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